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Welche Rolle spielt die Ernährung ?

Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten der MS und den Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung.

Fettsäuren

Entzündungsfördernd wirken als Omega-6-Fettsäuren Arachidonsäure (Fleisch, Butter, Eigelb, Schweineschmalz,...) und Linolsäure (Kürbiskernöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl,...)
Entzündungshemmend hingegen wirken z.B. die Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (Fisch) und Alpha-Linolensäure (Leinöl, Walnussöl, Rapsöl, Weizenkeimöl)

Allerdings haben neuere Studien gezeigt, dass eine Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren in Kapselform keinen signifikanten Effekt auf die Erkrankung hat.

Andererseite erscheint eine Zufuhr von Proprionsäure z.B. 2 x 500mg in Kapselform durchaus sinnvoll, da diese kurzkettige Fettsäure im Darm zu einer günstigeren Bakterienbesiedlung führt und durch eine Erhöhung immunregulatorischer T-reg-Zellen Autoimmunerkrankungen günstig beeinflusst.

Fleisch

Eine erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Multiplen Sklerose besteht bei fleischlastiger Ernährung, besonders ungünstig wirken sich dabei geräucherte Fleischprodukte aus. Luftgetrocknetes Fleisch und Geflügel hingegen führt zu einer geringeren Risikosteigerung. Es gilt die Empfehlung, Wurst oder gräuchertes Fleisch an nicht mehr als 2 Tagen pro Woche zu sich zu nehmen.

Fisch

2x wöchentlicher Konsum von Seefisch wirkt sich einerseits positiv aus über den hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, andererseits aber auch über den hohen Vitamin-D-Gehalt

Nikotin

Rauchen wirkt al Brandbeschleuniger der MS

Raucher haben eine 49% höheres Risiko, 17 Jahre nach Erkrankungsbeginn eine relevante Gehbehinderung (EDSS 6,0) zu entwickeln.
Ein Rauchstopp nach Diagnosestellung reduziert das Risiko noch um 1/3
Also, meine Empfehlung ist klar....

Vitamine

Die Vitamine C,E und ß-Karotin helfen als Antioxidantien, effektiver freie Radikale abzubauen.
Leidet man unter Multipler Sklerose, so werden als Tagesbedarf empfohlen:
Vitamin C: 200mg
Vitamin E: 100mg, während Schüben 200mg
ß-Karotin: 15mg


Interessant sind auch Daten zu Vitamin B7 (Biotin), welches bei chronisch progredientem Krankheitsverlauf in einer Studie mit 154 Patienten im Vergleich zu Plazebo in der Lage war, innerhalb eines Jahres eine Verbesserung des EDSS-Wertes sowie auch der Gehgeschwindigkeit zu erreichen. Die in der Studie eingesetzte Dosierung von 300mg ist allerdings nach unserem Wissen noch nicht erschwinglich erhältlich. Aucßerdem wird die Einnahme von Experten momentan (noch) nicht empfohlen.

Vitamin D spielt möglicherweise eine besondere Rolle, einerseits führt ein nachgewisener Mangel zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, an Multipler Sklerose zu erkranken, andererseits gibt es auch Hinweise auf einen günstigen Einfluss eines Spiegels über 30 ng/ml (angestrebt werden sollten eher 60-90 ng/ml) auf die Schubwahrscheinlichkeit.
2016 wurden z.B. die Ergebnisse der SOLAR-Studie veröffentlicht, in der unter einer Kombination von Interferon-Beta-1a 44 IE sc mit 14.000 IE gegenüber einer Interferontherapie + Placebo sowohl die Schubrate wie auch die MRT-Aktivität um 30% niedriger waren.
Außerdem: wir leben in einem Vitamin-D-Mangelland, einen normalen Spiegel erreichen insbesondere im Winterhalbjahr unter 10% der Menschen. Bei nachgewiesenem Mangel empfehlen wir MS-Patienten momentan 20.000IE ein- bis zweimal pro Woche oder aber 5000 IE/Tag.

Es sei aber auch vor unkritisch hoher Einnahme der oben genannten Vitamine gewarnt, die Vitamine A,D,E und K können auch überdosiert werden.

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