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Verlaufsbeeinflussende Therapie

Immunmodulation

Heute wird eine Indikation zur Immunmodulation bereits nach einem klinischen Ereignis (CIS) gesehen, hier können Rebif®, Betaferon®, Avonex® und Copaxone® eingesetzt werden.
Sobald nach den McDonald-Kriterien die Diagnose gesichert ist stehen als weitere Optionen nun auch Plegridy®, Aubagio® und Tecfidera® zur Verfügung.
Bei aktivem Verlauf Zugelassen sind die oralen Präparate Gilenya®, Zeposia®, Ponvory® und Mavenclad® oder Kesimpta® als monatliche sc-Injektion.
Bei Progression unter den Kathegorien 1+2 oder schwerem initialem Verlauf kommen Tysabri®- oder Ocrevus®-Infusionen zum Einsatz.
Der Einsatz von Lemtrada®-Infusionen wurde inzwischen von der europäischen Zulassungsbehörde eingeschränkt auf therapieresistente hochaktive Verläufe trotz Vortherapie.
Ocrevus®-Infusionen werden seit 2018 auch zur Behandlung der primär chonisch progredienten MS mit Krankheitsaktivität eingesetzt.
Seit Anfang 2020 kann Mayzent® unter bestimmten Voraussetzungen bei sekundär chronisch progredienter MS mit Krankheitsaktivität eingesetzt werden kann.
Intravenöse Immunglobuline (IVIg) werden zwar in Einzelfällen eingesetzt, eine Zulassung zur Therapie liegt aber nicht vor (off-label-use).
Selten wird auch noch Azathioprin (Imurek®) eingesetzt.

Immunsuppression

Die Indikation zur Immunsuppression wird in Ausnahmefällen bei schneller Behinderungsprogression trotz Ausreizen immunmodulatorischer Therapien gestellt.

Mitoxanthron wird bei gut nachgewiesener Wirksamkeit in erster Linie eingesetzt. Problem der Substanz ist Ihre Herztoxizität,
weswegen die Gesamtdosis von 100mg (in Ausnahmen bis 140mg) im Leben nicht Überschritten werden sollte.

Cyclophosphamid kommt alternativ zum Einsatz. Hier kommt es häufig zu gastrointestinalen Nebenwirkungen und auch Blutbildveränderungen.

Alle Immunsuppressiva können prinzipiell das Malignomrisiko erhöhen.

Sie wollen es genauer wissen?

Die genaue Darstellung von Möglichkeiten zur Prophylaxe würde den Rahmen diese Seite sprengen, sodass ich diesbezüglich gerne auf spezielle Seiten wie z.B. die Homepage der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft verweise.